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An dieser Stelle möchte ich noch einmal an einem Punkt einhaken, den ich bereits in meinem letzten Artikel über mein Halbmarathon-Debüt angerissen habe und mit dem ich mich seitdem immer wieder gedanklich befasst habe, nämlich dem Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen in den Starterfeldern von Langstreckenläufen.

Nachdem mir dies beim Airport Run so extrem aufgefallen ist, habe ich bei meinen letzten Läufen mal ein wenig darauf geachtet und festgestellt, dass zumindest bei den Läufen, bei denen ich gestartet bin, der Anteil der Läuferinnen sinkt, je länger die Strecke wird. Während auf den kürzeren Distanzen um die fünf Kilometer das Feld meist noch recht gut durchmischt ist, ist das Verhältnis Frauen:Männer auf den zehn Kilometern im Regelfall schon zwischen 1:2 und 1:3, auf der Halbmarathondistanz habe ich jetzt in zwei Fällen (einmal selbst gelaufen, einmal bei einem Rahmenlauf gestartet, aber auch auf die Halbmarathonliste geschaut) ein Verhältnis von 1:6 erlebt. Mit der kompletten Marathondistanz habe ich mich nicht befasst, da ich diese nicht laufe und somit nicht mitreden kann.

Wenn ich auf diese Zahlen gucke, stellt sich mir die Frage: Was kann der Grund dafür sein, dass sich so wenige Frauen an die „echten“ Langstrecken wagen? Immerhin gibt es genug Frauen, die laufen, das sehe ich immer wieder, wenn ich auf beliebten Strecken hier in meiner Heimatstadt trainiere. Was hält sie also davon ab, längere Strecken in Angriff zu nehmen?

Ist es ein Zeitproblem? Sind Frauen, insbesondere, wenn sie Familie haben, zu stark eingespannt, um genug Zeit für das Training zu finden? An der Stelle kann ich aus eigener Erfahrung sagen: So extrem zeitaufwändig ist es nicht. Klar, ich bin als Alleinstehende auch nicht so stark zeitlich gebunden wie eine Mutter mit Kindern, aber ich habe bei meinen Läufen auch schon genug Frauen kennen gelernt, die es eben doch schaffen, Familie und Sport unter einen Hut zu bekommen – und die größtenteils sogar in Sportvereinen oder Laufgruppen trainieren und somit an feste Zeiten gebunden sind! Ich wage daher hier mal, zu behaupten, dass der Zeitfaktor nicht in jedem Fall entscheidend dafür ist, dass eine Läuferin sich nicht an die Langstrecke wagt.

Ist es ein Problem des Bildes in der Gesellschaft? Langstreckenlauf gilt nicht als typisch weibliche Sportart. Ich selbst sehe mich immer wieder erstaunten Blicken ausgesetzt, wenn ich nur sage, dass meine Paradestrecke die zehn Kilometer sind. Männer wie Frauen reagieren erstaunt, einige Frauen sogar regelrecht schockiert, wenn sie das hören. Ich frage mich dann immer: Was ist so erstaunlich daran, dass eine Frau läuft? Eine Antwort finde ich, wenn ich mich umgucke, welche Sportarten als „typisch weiblich“ gelten. Hier finde ich tänzerische und gymnastische Sportarten, aber auch zum Beispiel der Besuch eines Fitnessstudios ist für eine Frau in den letzten Jahren gesellschaftsfähig geworden, jedoch immer mit einem Ziel: Am eigenen Körper zu arbeiten, abzunehmen, die Figur zu verbessern oder etwas für die Gesundheit zu tun, zum Beispiel durch gezieltes Training des Rückens. Und auch in einem Großteil der Sportarten selbst spielt die Optik eine Rolle: Insbesondere in allen Richtung Tanz oder Gymnastik gehenden Bereichen wird Körperspannung und auch eine gewisse Eleganz erwartet, nicht jedoch Kraft und Ausdauer, wie man sie auf der Langstrecke braucht.
Diese Aspekte kommen eher in den „typisch männlichen“ Sportarten zum Tragen. Ein Großteil der als „typisch männlich“ bekannten Sportarten erfordern Ausdauer, Kraft und Kondition. Oftmals gehört hier das Laufen auch schon zum regulären Trainingsspektrum, weshalb es beispielsweise auch für einen Fußballer möglich sein dürfte, ohne viel spezielles Training zumindest einen Zehn-Kilometer-Lauf zu absolvieren.
Hinzu kommt ein weiterer Aspekt, der auch wieder das Thema Optik aufgreift: EIn Großteil der „typisch weiblichen“ Sportarten findet hinter verschlossenen Türen statt, in Sporthallen, Tanzschulen oder Fitnessstudios, in denen vorzugsweise in einem eigenen Ladies-Bereich trainiert wird. Mit rotem Gesicht, verschwitzten Haaren vom Sport und der von vielen Frauen als unvorteilhaft empfundenen Sportkleidung mögen sich die wenigsten Frauen in der Öffentlichkeit zeigen. Aber genau das müssten sie beim Laufen: Rausgehen, sich der Öffentlichkeit so präsentieren, wie sie sind – ungeschminkt, verschwitzt, vielleicht auch erschöpft nach einer anstrengenden Trainingseinheit oder mit verbissenem Gesichtsausdruck, weil sie an ihre Grenzen gehen. Dinge, die nicht dem in der Gesellschaft verbreiteten Frauenbild entsprechen. Ist es vielleicht auch das, was viele abhält?

Oder liegt das Problem noch an einer anderen Stelle? Handelt es sich vielleicht schon um ein Problem der immer noch verbreiteten und oft von klein auf anerzogenen Geschlechterrollen? Langstreckenlauf erfordert Ehrgeiz, Entschlossenheit, Kampfgeist, Willensstärke, Durchhaltevermögen und auch eine gewisse Schmerzfreiheit sowie die Fähigkeit, sich selbst zu überwinden. Werte, die in der Erziehung von Jungen auch heute noch eine wesentlich größere Rolle spielen als in der Erziehung von Mädchen. Ich selbst kann von mir behaupten, dass ich nie wie ein „typisches Mädchen“ erzogen wurde, sondern es meinen Eltern sehr wichtig war, mir trotz allem diese Werte zu vermitteln, von denen ich eben gesprochen habe. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Läuferinnen Ähnliches von sich selbst behaupten, während viele Frauen, mit denen ich über das Laufen gesprochen habe, die aber selbst nicht laufen, gar nicht erst daran denken, es zu probieren, sondern sofort abwehren: „Oh Gott, das würde ich nie schaffen!“ Oder: „Für mich laufen – ja, aber bei einem Lauf mitmachen – das ist nichts für mich!“ Immer wieder erlebe ich auch, dass es als „unweiblich“ angesehen wird, sich im Wettkampf zu messen, schon von klein auf werden Mädchen dazu erzogen, Kompromisse zu schließen und nicht ihren Kopf durchzubringen. Genau das ist es aber, was man beim Laufen tun muss: An sich glauben, stur bleiben und in größeren Feldern ist auch eine gewisse körperliche Durchsetzungsfähigkeit gerade im Startgedränge oder in Pulks sehr nützlich. Diese Qualitäten kann man allerdings nur entwickeln, wenn man nicht von klein auf zu Kompromissfähigkeit, Zurückhaltung und Selbstbeherrschung erzogen wurde. Anders gesagt: Im Langstreckenlauf muss man auch mal dreist und draufgängerisch und vor allem auch verdammt stur (auch und gerade gegen sich selbst) sein können – auch wenn man natürlich immer fair bleiben sollte. Aspekte, die auch heute noch eher als „typisch männlich“ gelten und sicherlich viele Frauen davor zurückschrecken lassen, sich in dieser Sportart zu versuchen.

Was meint ihr? Was meinen Sie? Ich denke, zu diesme Thema gibt es durchaus unterschiedliche, sicherlich auch kontroverse Standpunkte. Einige werden mir vielleicht in einzelnen Punkten zustimmen, andere in allen, wieder andere werden aufschreien und sagen, so könne ich das nicht betrachten, da gäbe es ganz andere Gründe. Egal, welchen Standpunkt du jetzt hast, welchen Standpunkt Sie jetzt haben – alle sind herzlich eingeladen, in den Kommentaren ihre Sichtweise darzustellen und gern auch zu diskutieren. Hierbei möchte ich allerdings darauf hinweisen, dass auch in einer gegebenenfalls kontroversen Diskussion bitte Respekt und Fairness imer an erster Stelle stehen sollten! Danke!

Yesterday was a special day for me: I was going to start in my first half marathon. After a more or less meticulous preparation, I was about to start for the first time in my life in a run over 21.1 km at the Airportrun Hannover. How did I feel?

Shortly after I got up, I quickly looked out the window: Almost no wind, sunshine, perfect weather. But already in that moment, a tiny little voice in my head came up saying: Hopefully it won’t be TOO warm!
Breakfast, then the final preparations: Getting my beverages ready, getting dressed with my running clothes, putting together everything that I need. Every minute I’m getting more nervous and sometimes only the Whatsapp messages of my dear friends who keep on encouraging me by telling me how they believe in me can keep me from freaking out. Thoughts like: „Can I get this run done?“ and: „What was going on inside my head when I applied for this run?“ run through my head. In addition to that, one look at the thermometer tells me that it’s going to be pretty warm and so I wonder if it would be better to wear my running shorts instead of the 3/4 length tights I had actually chosen. But then I decide to stay with the longer version because of the wind that might might appear around the airport area.

Then it’s time to head to the airport. My father, who is coming to watch the run, picks me up and, strangely enough, I can calm down as soon as I sit in the car. It’s like I stepped over a point of no return as soon as we’re on the road. After driving to the other end of the city of Hannover and getting into a traffic jam in front of the airport’s parking deck that is especially opened for the runners and their relatives, we finally arrive at the airport and at the point where the run is supposed to start. I can feel it already in there: Damn, it’s pretty warm – but still okay if some wind comes up. I hand my stuff over to my father and start warming up at the large parking area where the run starts before I join the other runners – mostly dressed in bright green as many of them are already wearing the participants‘ shirt – getting ready for the start. A quick look around makes me realise that there are not too many women participating – it seems like the long distance is rather something for men!

Time to start. I have chosen to start at the end of the big group to prevent myself from starting into the race too fast because of all the fast runners I would have around me if I started in front. I know that the key to be able to give my best is listening to my body and finding my own speed in which I feel comfortable. And I manage to do so. But unfortunately the sun keeps burning down on us because hardly any parts of the track are in the shadows and so I quickly start cursing my black running clothes and being happy about the fact that I took quite a lot to drink with me. Anyway I keep taking something at every station where water is handed out. Then a quick glance at my watch from time to time: Things are going well! So well that I even allow myself to look after a Boeing 737-800 from Air Berlin that is flying over my head with a hell of a noise during its final descent right as I run past the end of the airport’s runway or to watch an aircraft of Aeroflot taking off next to me just a few moments later. One look after my intermediate time at 10 km: Exactly 55 minutes! I suddenly realise what this might end up with and decide to take it a bit easier now. Nevertheless I keep going for a time around 2:00 until I reach 15 kilometres. But shortly after that, the now rather high temperatures and my lack of experience on this distance start taking their toll: After kilometre 16, I have to struggle with severe cramps especially in my left calf that force me to slow down to fast walking because not even drinking a lot and having some Powergel can help me anymore and every attempt to start running again makes everything even worse.

At this time I know that I can forget thinking about any finishing time. Now everything that counts is that I finish at all. Even if walking fast also gets difficult, my only goal is crossing the finish line. I don’t care about not having music on my ears anymore at the last 500 metres. I don’t care about my time not being around 2:10 – as I had hoped before the run – but, according to my watch, something around 2:19 (later it said on the website of the run that it was a 2:17). The only thing that matters is that I have reached the finish line. But of course there’s also a little disappointment about the fact that things didn’t really work out the way I had hoped.

Today, looking at everything from a short distance, things are already looking different again because: No matter at which time I finished – finishing at all is already a success on a half marathon! And considering the fact that I was debuting on this distance, being 125th out of 143 women who reached the finish line and more than 160 who had applied for the run isn’t even too bad – also if you see the circumstances in which I finished the run! The first 16 kilometres gave me hope and showed me that I am also competitive on longer distances than my normal 10 kilometres. Of course the last 5.1 kilometres were – yet – too much, but I think I even could have made them if it had been a bit cooler and if I had chosen my clothes in a more intelligent way.

And so my conclusion is that I am proud of myself to have made it over this distance and that I can imagine to run a half marathon again some day – hopefully with a better result! It definitely was an experience to be made – even though I think that my favourite distance will most likely stay the 10 kilometres!

Gestern war es so weit: Mein erster Halbmarathon stand an. Nach einer mehr oder weniger akribischen Vorbereitung ging ich beim Airport Run Hannover zum ersten Mal in meinem Leben auf die 21,1 Kilometer lange Strecke. Wie es mir dabei ergangen ist?

Morgens kurz nach dem Aufstehen sofort der Blick aus dem Fenster: Kaum Wind, Sonne, perfektes Wetter. Allerdings schon die leise Stimme im Hinterkopf: Hoffentlich wird es nicht ZU warm! Frühstück, dann die letzten Vorbereitungen: Getränke fertig machen, in die Laufsachen schlüpfen, alles Nötige zusammenkramen. Mit jeder Minute steigt die Nervosität. Zwischenzeitlich bewahren mich nur noch die WhatsApp-Nachrichten meiner Freunde, die mir immer wieder gut zureden und mir sagen, dass sie an mich glauben, vor dem Durchdrehen. Gedanken der Sorte: „Schaffe ich das überhaupt?“ und: „Was habe ich mir bloß bei dieser Laufanmeldung gedacht?“ schießen mir durch den Kopf. Ein Blick auf das Thermometer verrät mir dazu noch, dass es recht warm zu werden droht und ich überlege hin und her, ob die dreiviertellange Laufhose tatsächlich die richtige Wahl ist oder ob ich vielleicht doch auf ganz kurz umsteigen soll. Schlussendlich bleibe ich dann aber, vor allem wegen der Windanfälligkeit der Strecke am Flughafen, bei der längeren Hose.

Dann geht es los in Richtung Flughafen. Mein Vater, der zum Zuschauen mitkommt, holt mich mit dem Auto ab. Und komischerweise beruhigen sich meine Nerven, sobald wir unterwegs sind. Jetzt gibt es kein Zurück mehr, das große Abenteuer hat begonnen. Nach einer Fahrt quer durch Hannover und einem Stau vor dem eigens für die Läufer und ihre Angehörigen geöffneten Parkhaus sind wir dann endlich am Flughafen und am Start des Laufes. Schon dort merke ich: Verdammt, es ist ziemlich warm – mit Wind allerdings gerade angenehm. Ich lasse meine Sachen bei meinem Vater, laufe mich auf dem Gelände, einem großen Parkplatz, ein wenig warm und begebe mich dann mit dem Rest der  – überwiegend grün gekleideten, da bereits im Teilnehmershirt laufenden – Meute zum Start. Schnell bemerke ich, dass der Anteil der Teilnehmerinnen sehr gering ist – die Langstrecke scheint wohl doch eher etwas für die Herren der Schöpfung zu sein!

Dann geht es los. Ich starte bewusst im hinteren Teil des Feldes, um mich nicht durch die schnellen Läufer vorn zu einem zu schnellen Angang verleiten zu lassen. Denn eins weiß ich: Wenn ich durchkommen will, muss ich mein Tempo laufen. Und das gelingt mir auch recht gut. Leider brennt uns jedoch die Sonne unbarmherzig auf den Pelz, da es auf der gesamten Strecke kaum mal etwas Schatten gibt, und so verfluche ich schon bald meine schwarzen Laufsachen und bin froh, genug zu trinken mitgenommen zu haben, bediene mich trotzdem auch noch ausgiebig an den Verpflegungsstationen. Zwischendurch immer wieder ein Blick auf meine Uhr: Es läuft gut! So gut, dass ich es mir sogar erlaube, mal hochzugucken, als mir am Kopfende der Start- und Landebahn eine Boeing 737-800 der Air Berlin im letzten Teil des Landeanfluges mit einem Höllenlärm über den Kopf fliegt oder kurz danach neben mir eine Maschine der Aeroflot abhebt. Bei zehn Kilometern ein Blick auf die Uhr: Eine glatte 55-Minuten-Durchgangszeit! Als mir klar wird, worauf das hinauslaufen kann, wird mir auch bewusst: Ich kann es ruhig etwas langsamer angehen lassen. Das tue ich auch, liege bis 15 Kilometer trotzdem noch auf Zwei-Stunden-Kurs. Doch dann fordern die recht hohen Temperaturen und meine Unerfahrenheit auf der Halbmarathindistanz ihren Tribut: Ab Kilometer 16 habe ich mit Krämpfen insbesondere in der linken Wade zu kämpfen, muss das letzte Stück der Strecke schnell gehend bewältigen, da bei jedem Versuch, wieder anzulaufen, schon nach wenigen Metern der Muskel wieder dicht macht und auch trinken und Powergel nichts mehr helfen.

Ab diesem Moment ist mir klar, dass meine Zeit zum Teufel ist. Ankommen ist jetzt die einzige Devise. Selbst als ich dann schon nicht mehr so schnell gehen kann, wie ich gerne würde, zählt nur noch das Erreichen der Ziellinie für mich. Dass ich auf den letzten 500 Metern keine Musik mehr habe – egal. Dass ich, statt der erhofften Zeit um die 2:10 Stunden, laut meiner Laufuhr mit einer 2:19 ins Ziel komme (später stellt sich bei einem Blick auf die Website des Laufes heraus, dass es wohl, laut vorläufigem Ergebnis, eine 2:17 ist) – auch egal. Hauptsache überhaupt angekommen. Auch wenn sich natürlich zunächst doch eine gewisse Enttäuschung breitmacht, dass ich nicht so durchziehen konnte, wie ich wollte.

Heute, mit einem Tag Abstand, sieht das alles jedoch schon wieder ganz anders aus, denn: Egal, mit welcher Zeit und wie es schlussendlich lief – so ein Halbmarathon will erstmal beendet werden. Und als 125. Frau von 143 gewerteten und über 160 gemeldeten bin ich für eine Debütantin immer noch gut dabei – insbesondere, wenn man die Umstände berücksichtigt, unter denen ich den Lauf zu Ende gebracht habe! Die ersten 16 Kilometer haben mir Hoffnung gemacht und gezeigt, dass ich auch auf Strecken über zehn Kilometern Länge durchaus konkurrenzfähig bin. Die letzten 5,1 Kilometer waren zwar – noch – zu viel, wären aber bei etwas niedrigeren Temperaturen und etwas intelligenter gewählter Laufbekleidung sicherlich auch noch machbar gewesen.

Und so bleibt als Fazit, dass ich stolz bin, diese Strecke überhaupt bezwungen zu haben, und dass ich mir vorstellen kann, sie irgendwann mal wieder in Angriff zu nehmen und dann hoffentlich besser zu bewältigen. Die Erfahrung war es definitiv wert, diese Strecke in Angriff genommen und bezwungen zu haben – auch wenn ich jetzt sagen kann, dass meine Paradestrecke eher die zehn Kilometer sind und wohl auch bleiben werden!

Today I’d like to use this blog to tell you a story. A story of a friendship. A friendship between a young woman in the middle of her twenties and a young man in his early thirties. A friendship that is characterised by deep trust, by understanding each other even without words, by the mutual ability not only to laugh and joke around together, but also to be there for the other one in the most difficult times. The story of a friendship in which, of course, there are some quarrels from time to time, but that only gets out of every trouble even stronger than before. The story of two friends who infect each other with their passions, who look after and take care of each other, who immediately realise if there’s something wrong with the other one, and who even understand each other so well that there are some people around them who wonder if there really is only friendship between them!

But it’s also the story of two friends who, if walking around somewhere and no matter if they’re just joking with each other or having a conversation on something serious, have to experience that other people glance, look or even stare at them – and this happens much more often than the young woman is used to when walking around with other male friends. But what is the reason for that? Does it happen because the two are like day and night – her a rather small person of a slight build, dark-haired and light-skinned, him a tall guy having a large frame, blond and mostly tanned from regular holidays in Africa?

Or is it the fact that a sporty-looking young woman is walking side by side with a young man who clearly is physically disabled, meaning he walks in a different way than most people do? That she is joking around, talking, laughing and squabbling with him without showing any reserve? That she sometimes even gives him a friendly punch against his shoulder? And why to the people get out of her way while he – not being as agile as others because of his disability – has to take care not to be knocked over? why does she get to hear „sorry“ if people bump into her while he’s only angrily looked at? Why is it waved aside if she stands up from her seat in the tram or the bus to offer it to an elder or disabled person whereas his offers aren’t?

I could continue like that for hours because there still are so many examples coming to my mind. And the worst thing about this: I didn’t invent this story in my fantasy – it’s the story of my fellow and me. You wonder why I’m posting it in here? Well, that’s as easy as this: I just want to draw attention to the fact that we might be living in a time where everyone loves to use (or hide behind, depends on how you interprete it) words like „tolerance“, „acceptance“, „integration“ and „inclusion“ even though it seems that a lot of people don’t really get the meaning of these words. And I’d like to make everyone of you think about the question if maybe it made sense to use these words a little less, but live them a little more?

Vorab ein Hinweis an meine Facebook-Freunde: Diese Geschichte habe ich vor kurzem bereits in leicht abweichender Form auf Facebook gepostet, sie könnte euch also bekannt vorkommen!

Ich möchte diesen Blog heute nutzen, um euch eine Geschichte zu erzählen. Eine Geschichte von einer Freundschaft. Einer Freundschaft zwischen einem jungen Mann Anfang 30 und einer jungen Frau Mitte 20. Einer Freundschaft, die geprägt ist von tiefem Vertrauen, von gegenseitigem Verständnis und Verstehen auch ohne Worte, von der beiderseitigen Fähigkeit, sowohl miteinander zu lachen und zu scherzen als auch füreinander in den schwersten Zeiten da zu sein. Die Geschichte einer Freundschaft, in der es natürlich dann und wann auch mal „rappelt“, aber die aus jedem Gewitter nur noch stärker hervorgeht. Die Geschichte von zwei Freunden, die sich gegenseitig mit ihren Leidenschaften anstecken, die aufeinander aufpassen, die sofort spüren, wenn bei dem Anderen etwas nicht stimmt, und die sich so gut verstehen, dass es Menschen in ihrem Umfeld gibt, die spekulieren, ob das wirklich nur Freundschaft ist zwischen den Beiden.

Aber es ist auch die Geschichte zweier Freunde, die sich, wenn sie gemeinsam irgendwo unterwegs sind und fröhlich miteinander scherzen oder auch in ein ernsthaftes Gespräch vertieft sind, immer wieder den Blicken anderer Menschen ausgesetzt sehen und das wesentlich stärker, als die junge Frau es kennt, wenn sie mit anderen Kumpels unterwegs ist, vor allem dann, wenn die Beiden gemeinsam irgendwo durch die Gegend laufen. Was ist der Grund dafür? Dass die Beiden wie Tag und Nacht sind – sie eher klein, zierlich, dunkelhaarig und hellhäutig, er groß, kräftig, blond, meist braun gebrannt von regelmäßigen Afrika-Urlauben?

Oder ist es die Tatsache, dass eine sportlich wirkende junge Frau an der Seite eines offensichtlich gehbehinderten jungen Mannes läuft und völlig ohne jede Scheu und ohne Berührungsängste mit ihm herumblödelt, mit ihm lacht, sich mit ihm kabbelt und ihm auch schon mal herzhaft gegen die Schulter boxt? Und warum wird ihr eigentlich ausgewichen, während er – durch seine Behinderung nun mal nicht so wendig – aufpassen muss, dass er nicht umgerannt wird? Warum hört sie eine Entschuldigung, wenn sie jemand anrempelt, er hingegen kassiert einen verärgerten Blick? Warum wird bei ihr abgewunken, wenn sie in der Bahn oder im Bus aufsteht, um einer älteren oder gehbehinderten Person ihren Platz anzubieten, bei ihm jedoch nicht?

Diese Aufzählung könnte ich noch stundenlang weiterführen, so viele Beispiele fallen mir ein. Und das Erschreckende daran: Diese Geschichte habe ich mir nicht ausgedacht – es ist die Geschichte von meinem besten Kumpel und mir. Warum ich sie hier poste? Ganz einfach: Um darauf aufmerksam zu machen, dass wir in einer Zeit leben, in der sich jeder gern mit Schlagworten wie „Toleranz“, „Akzeptanz“, „Integration“ und „Inklusion“ schmückt (oder auch sich hinter ihnen versteckt, das mag man auslegen, wie man will), aber scheinbar die wenigsten Leute tatsächlich verstanden haben, was diese Begriffe bedeuten. Ich möchte einfach zum Nachdenken bringen, ob es vielleicht Sinn macht, ein bisschen weniger mit diesen Begriffen um sich zu werfen und sie dafür ein wenig mehr mit Leben zu füllen?

Today the 62nd Four Hills Tournament came to an end and I have to admit that I hardly remember any Tournament that was more crazy than this one! There comes this young Austrian guy that no one really had on a short list before, straight from the Continental Cup – and wins the Four Hills Tournament! And he deserved this victory!!! To be honest: I don’t really am a fan of the Austrian ski jumping team. But when it comes to this achievement, the only thing I can feel about all that is a lot of respect. I’m pretty sure that Thomas Diethart’s fortune was that no one really bargained on him before. So he was able to just jump freely and without much pressure. And the coolness he showed when landing his last jump – before which you could see on his face that he was terribly nervous – in a perfect telemark landing after a jump of 140 metres is simply applaudable – so: Honour to whom honour is due!

But also my „favourites“, the FInnish team, should be positively mentioned in here and especially Jarkko Määttä, who turned 19 the day the qualification in Oberstdorf took place, and Anssi Koivuranta who surprisingly won the competition in Innsbruck! I also was very happy about the qualification of Finland’s Universiade-triple-medalist Sami Niemi for the competition in Garmisch-Partenkirchen, especially because in Oberstdorf, he fell back into his old mistake – stepping on his ski tails after take-off – in the qualification round after nice jumps during the training rounds. The fact that he still got 119.5 metres out of a jump with such a huge mistake that almost led into a fall shows the high potential of the student of law from Rovaniemi. What a pity that he doesn’t manage to show this more often!
Showing his potential was somthing Jarkko Määttä succeeded in. The young guy, starting for Kainuu, managed to successively improve his performances during his first Four Hills Tournament, reaching his career’s best result so far with a 9th rank in Innsbruck and confirming that those who see him as a very talented young ski jumper are right by achieving a 16th place in Bischofshofen and finishing the Tournament with an overall 19th rank. With his jumping technique which reminds somehow of Matti Hautamäki, especially because of his way of keeping his body pretty straight, and which is very stable, the jumper from the north of Finland manages to handle even tailwind very well, especially for a jumper of his age and his level of experience in World Cup competitions!

But the biggest surprise during this Tournament was definitiely the end of Finland’s 1130-days-long dry spell by the victory of Anssi Koivuranta in Innsbruck. And to those who claim that he was just lucky with the wind and would not have won without the headwind he had: Remember that also Schlierenzauer and Ammann jumped in similar – very good – wind conditions as he did! The former Nordic Combined who already found himself on a fourth place after the first round in Garmisch-Partenkirchen and who finished this competition 10th due to very bad luck with the wind for his second jump currently shows a huge improvement in his results. Also the 19th rank in Bischofshofen and his 18th place in the overall Four Hills Tournament ranking show that the athlete from Kuusamo is back on track. Not to forget that he wrote a chapter of sports history in Innsbruck: He is now the first athlete ever whi managed to win a World Cup competition in Nordic Combined as well as in ski jumping! Koivuranta also showed a strong technical improvement, he gets quickly into his flight position with his distinctively wide V and the sometimes slightly crossing ski tails and his system also looks very stable again, there are no more those little steering and correction moves he showed during the last months.

Unfortunately the German team, especially the more experienced guys, could not fulfill the expectations of fans and media. Of course there were always German athletes who managed to come up with good results, but none of them showed up as a stable top jumper. But I have to say that the winner of the overall COC ranking in summer, Marinus Kraus, did a pretty good job in his first Four Hills Tournament. He’s a stable top 15-jumper nowadays and also wins points with his cool and lighthearted attitude.

Next weekend the season gos on with the first ski flying event of this winter at the Kulm flying hill (Tauplitz/Bad Minterndorf). I’m curious to see who is going to start in there and who prefers to get some rest after the Tournament ad maybe already focuses on his preparations for the upcoming Olympic Winter Games in Sochi!

Am heutigen Nachmittag endete die 62. Vierschanzentournee und ich muss sagen, es ist lange her, dass ich mich zuletzt an so eine verrückte Tournee erinnern kann. Da kommt ein junger Österreicher, den keiner auf der Rechnung hat, frisch aus dem Continentalcup – und gewinnt die Vierschanzentournee! Und das verdient!!! Ich bin ehrlich: Eigentlich bin ich kein Fan des österreichischen Teams. Aber vor dieser Leistung kann auch ich nur den allergrößten Respekt haben. Wahrscheinlich war es das Glück von Thomas Diethart, dass ihn niemand vorher wirklich auf der Rechnung hatte. So konnte er frei und ohne großen Druck springen. Und mit welcher Coolness er dann heute im entscheidenden Sprung – obwohl ihm vorher die Nervosität deutlich anzusehen war – nach 140 Metern einen blitzsauberen Telemark setzte, ist einfach nur bewundernswert – darum: Ehre, wem Ehre gebührt!

Aber auch meine „Lieblingsmannschaft“, nämlich die Finnen, möchte ich an dieser Stelle durchaus positiv erwähnen und zwar insbesondere den am Qualifikationstag von Oberstdorf 19 Jahre alt gewordenen Jarkko Määttä und den Innsbruck-Überraschungssieger Anssi Koivuranta! Sehr gefreut habe ich mich auch über die Qualifikation des dreifachen Universiade-Medaillengewinners Sami Niemi in Garmisch-Partenkirchen, nachdem er in Oberstdorf nach schönen Trainingssprüngen leider in der Qualifikation wieder in seinen alten Fehler zurückgefallen und sich direkt nach dem Absprung auf den Ski gestiegen war. Dass er den dortigen Sprung mit einem derart heftigen Schnitzer, der ihn beinahe zum Sturz gebracht hätte, noch auf 119,5 Meter rettete, zeigt, was für ein Potenzial eigentlich in dem Jurastudenten aus Rovaniemi steckt. Schade, dass er es nicht öfter abrufen kann!
Dies gelang hingegen Jarkko Määttä sehr gut. Der für Kainuu startende Jungspund steigerte sich bei seiner ersten Vierschanzentournee sukzessive, ersprang in Innsbruck mit einem neunten Platz das beste Resultat seiner Karriere und untermauerte mit Platz 16 in Bischofshofen und einem 19. Rang in der Tournee-Gesamtwertung, dass er zurecht als ein großes Talent im finnischen Skisprungsport gilt. Mit seiner aufgrund der recht gestreckten Vorlage ein wenig an Matti Hautamäki erinnernden, stabilen Technik kommt der Nordfinne trotz seines jungen Alters und seiner relativ geringen Erfahrung im Weltcup selbst bei Rückenwind erstaunlich gut klar!

Die absolute Überraschung bei dieser Tournee war allerdings wohl das Ende der 1130 Tage langen finnischen Durststrecke in Innsbruck mit dem Sieg von Anssi Koivuranta. Wer jetzt behauptet, dieser Sieg sei nur durch Windglück zustande gekommen, dem sei gesagt, dass auch Schlierenzauer und Ammann fast identische – sehr positive – Windverhältnisse vorfanden. Bei dem Ex-Kombinierer, der bereits in Garmisch-Partenkirchen nach dem ersten Durchgang auf Platz vier lag und trotz Windpech im zweiten Durchgang den Wettkampf auf dem zehnten Platz beendete, ist insgesamt ein deutlicher Aufwärtstrend festzustellen. Auch sein 19. Platz in Bischofshofen zeigte, dass mit dem Kuusamoer wieder zu rechnen ist – der im Übrigen in Innsbruck ein Stück Sportgeschichte geschrieben hat: Als erster Athlet überhaupt konnte er nach Weltcups in der Nordischen Kombination auch einen Weltcup im Spezialspringen für sich entscheiden! Koivuranta präsentierte sich zudem technisch stark verbessert, er findet mittlerweile wieder blitzschnell sein Flugsystem mit dem markant breiten V und den teilweise leicht kreuzenden Skienden und wirkt auch wieder sehr stabil, nichts ist mehr zu sehen von seinen zwischenzeitlichen Steuer- und Korrekturbewegungen im Flug.

Unter den Erwartungen blieb leider das deutsche Team, insbesondere die erfahrenen Athleten. Zwar schafften es immer wieder einzelne Athleten, gute Ergebnisse zu zeigen, ein stabiler Topspringer ließ sich jedoch nicht ausmachen. Wer sich allerdings bei seiner ersten Vierschanzentournee ziemlich gut präsentierte, war der Sommer-COC-Gesamtsieger Marinus Kraus, der sich mittlerweile in den Top 15 etabliert hat und mit seiner frechen, unbekümmerten Art auch eine Menge Sympathiepunkte sammelt.

Weiter geht es nun am kommenden Wochenende mit dem ersten Skiflug-Wettbewerb der Saison am Kulm (Tauplitz/Bad Mitterndorf). Ich bin gespannt, welche Athleten dort antreten werden und wer sich vielleicht nach der Tournee nun doch eine Ruhepause gönnt, um sich gezielt auf die noch anstehenden Olympischen Winterspiele in Sotchi vorzubereiten.

Erst einmal ein frohes neues Jahr all meinen Lesern!

Mich gibt es tatsächlich auch noch. Und ich muss gestehen: Ich habe extrem lange nichts mehr geschrieben. Warum? Nun ja, meist fehlt mir nach der Arbeit einfach die Motivation und der Kopf dafür, hier noch etwas zu posten, insbesondere auch noch zweisprachig. Allerdings hoffe ich, dass ich die Motivation wiederfinde, um vielleicht auch mal öfter hier zu posten, dafür dann aber gegebenenfalls kürzere Beiträge.

Heute allerdings möchte ich den Jahreswechsel als Anlass nehmen, um einen ganz persönlichen Blick zurück auf das Jahr 2013 zu werfen. Nachdem 2012 mit dem Abschluss meines Studiums, dem Umzug in meine erste eigene Wohnung, meiner neuen Arbeitsstelle, meinem ersten Trip zum Skispringen, aber auch weniger schönen Erlebnissen wie dem Tod meines Opas am 25.10.2012 ein absolut turbulentes Jahr war, versprach 2013 nicht viel ruhiger zu werden. Allerdings durchaus im positiven Sinne: Schon im Januar ging es mit einer Freundin nach Klingenthal zum Weltcup in der Nordischen Kombination. Leider ohne Beteiligung unserer favorisierten Nation Finnland, allerdings waren ein deutscher Doppel- und ein Dreifachsieg durchaus auch nicht zu verachten!
Im Sommer ging es dann zu den nächsten Wettkämpfen. Zunächst stand der Sommer-Grand Prix der Spezialspringer und – springerinnen in Hinterzarten an – einmal quer durch Deutschland fahren und dann Wettkämpfe bei 35 Grad im Schatten – wenn es denn mal schattige Plätze im Adler-Skistadion gäbe! Drei vollgepackte Tage mit Herren-, Damen-, Mixed Team- und Juniorenwettkämpfen lieferten uns ein spannendes Programm und die Gelegenheit, nicht nur viele hochkarätige Sprünge zu sehen, sondern auch eine Menge Autogramme zu ergattern.
Schon einen Monat später folgte dann mein persönliches Highlight der Sommersaison: Der Sommer-Grand Prix der Nordischen Kombinierer in Oberwiesenthal! Nach einer nicht so ganz reibungslosen Anreise (ein Dank geht an dieser Stelle in Richtung der Deutschen Bahn, die es mal wieder fertiggebracht hat, einen kaputten ICE auf die Gleise zu stellen, und an die gefühlten fünfzigtausend Baustellen, die das Navi meiner Freundin auf dem letzten Teilstück völlig aus dem Konzept brachten) stellte sich dann schon das Hotel als großartig heraus und auch der Rest des Wochenendes war – trotz nicht immer besten Wetters – absolut genial. Angefangen damit, dass aus „wir laufen mal zur Schanze hoch, damit wir wissen, wie lange wir brauchen“ am Freitag Nachmittag dann erstmal ein Besuch des inoffiziellen Trainings wurde und wir bereits alle drei startenden Finnen zu Gesicht bekamen (und Zeuginnen einer sehr lustigen Szene mit den Hauptdarstellern Ilkka Herola und Janne Ryynänen wurden). Am Samstag folgten dann eine persönliche Begrüßung durch den finnischen Cheftrainer Petter Kukkonen sowie einige sehr nette Erlebnisse mit den drei Athleten, wobei unter anderem sowohl für meine Freundin als auch für mich nicht nur Autogramme der Mannschaft, sondern auch jeweils ein sehr schönes Foto heraussprang – mit einem Janne Ryynänen, dem definitiv warm war 😉 Auch am Abend beim Lauf sammelten die Finnen weitere Sympathiepunkte bei uns, als Mikke Leinonen uns einmal quer über den Oberwiesenthaler Marktplatz hinweg grüßte und dabei ignorierte, dass wir definitiv nicht die einzigen Fans waren, die dort zugegen waren! Am Sonntag folgte dann noch ein leider etwas verregneter Wettkampf, bei dem uns eben dieser Mikke Leinonen mit – angesichts der Tatsache, dass er soeben disqualifiziert worden war – sehr guter Laune überraschte. Große Freude herrschte dann bei uns natürlich auch, als der gerade 18-jährige Ilkka Herola es am Nachmittag bei widrigen Witterungsbedingungen und einer als sehr selektiv geltenden Rollski-Strecke schaffte, in die Top 15 zu laufen!
Zudem besuchte ich dann noch im Oktober den Abschluss des Skisprung-Sommer-Grand Prix und Ende November den Auftaktwettkampf der Skisprung-Weltcupsaison in Klingenthal. Beide Wettkämpfe waren gut besetzt und sehr spannend, auch wenn sich leider beim Weltcup die Spannung insbesondere am Sonntag eher darauf richtete, ob überhaupt ein Wrttkampf zustande kommen würde. Trotzdem hatte ich auch bei diesen beiden Wettkampfreisen sehr viel Spaß und freue mich schon auf meinen nächsten Besuch in der Vogtland Arena!

Aber nicht nur als Zuschauerin war ich im Jahr 2013 im Sportbereich unterwegs, sondern auch selbst als Aktive im Laufen auf der Zehn-Kilometer-Distanz. Leider lief es zwar nicht so gut wie erhofft, da ich im Sommer doch einige Läufe aufgrund einer Außenbandreizung im rechten Knie ausfallen lassen musste, trotzdem schaffte ich es, mich von einer Zeit von 57:14.1 Minuten bei meinem Debüt im Juni auf 54:41.5 Minuten im November zu verbessern. Woher diese Zeit kam, ist mir selbst bis heute ein kleines Rätsel, zwei Wochen vorher war ich auf der gleichen Distanz noch mit 56:23.8 Minuten unterwegs gewesen, aber immerhin konnte ich mit diesem Lauf mein Ziel, nämlich eine 55-Minuten-Zeit, sogar unterbieten!

Natürlich ist auch meine musikalische Leidenschaft in 2013 nicht zu kurz gekommen. Eläkeläiset im April und CrashDïet im Mai sind zwar für meine Verhältnisse nur wenig Konzerte, allerdings wohne ich auch nicht mehr so nah an Hamburg wie während des Großteils meines Studiums, so dass ich es mir meistens mehrmals überlege, ob ich tatsächlich mein Geld und meine Urlaubstage darauf verwenden will, zu einem Konzert zu fahren. Dazu kommt, dass ich in 2013 mein Hauptaugenmerk auf die Fahrten zum Skispringen und zur Nordischen Kombination gelegt habe und mir durch Überschneidungen von diesen Fahrten und auch von meinem sehr schönen Portugal-Urlaub im Mai mit einigen Konzertterminen einfach auch mehrere Konzerte durch die Lappen gegangen sind.

Auch in meinem Alltagsleben hat sich 2013 Einiges getan. Ich habe angefangen, FInnisch zu lernen, bin seit Juni stolze Besitzerin einer wunderschönen Gibson Les Paul 70’s Tribute-E-Gitarre in Satin Cherry-Lackierung, nehme seit August mit dieser Gitarre auch Unterricht und habe außerdem im Herbst auch noch mit Zumba angefangen, was mir sehr großen Spaß macht. Ich muss dazu sagen, dass ich schon immer gern getanzt habe, dies aber leider während meines Studiums nicht wirklich verfolgen konnte und die kleine Jazzdance-Formation, zu der ich eine Zeit lang zählte, sich leider mangels Leuten aufgelöst hat. Zumba ist für mich da eine willkommene Möglichkeit, gleichzeitig meiner Leidenschaft für das Tanzen nachzugehen, aber auch einen Ausgleich zum Arbeitsalltag im Büro sowie zu der doch recht gleichförmigen und, was die Koordination angeht, eher wenig anspruchsvollen körperlichen Beanspruchung beim Laufen zu haben.

Insgesamt fällt mein Fazit für das Jahr 2013 durchaus positiv aus. Natürlich gab es zwischendurch auch einige recht turbulente Phasen, in denen ich beispielsweise bei der Arbeit kurz davor war, Achten durch das Büro zu rennen, weil einfach so viel zu tun war und ich das Gefühl hatte, ich bekäme überhaupt nichts auf die Reihe. Auch im privaten Bereich war für mich im vergangenen Jahr nicht alles so ganz einfach, da ich selbst phasenweise nicht besonders gut drauf war, allerdings auch einige Dinge mit anderen Menschen erlebt habe, auf die ich durchaus hätte verzichten können. Doch diese Phasen haben es nicht geschafft, mein positives Bild des Jahres 2013 zu zerstören – insbesondere auch dank meiner Freunde, bei denen ich mich an dieser Stelle noch einmal für alles bedanken will, was sie im letzten Jahr für mich getan haben. Danke dafür, dass ich mich jederzeit bei euch melden darf, danke für euer Vertrauen und euren Rückhalt, danke für eure Denkanstöße, danke, dass ihr mich auch in meinen absolut schlechten Phasen aushaltet, kurz gesagt einfach: Danke, dass es euch gibt und dass ich euch meine Freunde nennen darf!

Yesterday night, the Canadian rock band Nickelback played at the LANXESS arena in Cologne, Germany, supported by the US-Americans of Daughtry. It was already this combination of bands that sounded to me like a promise of a great concert, so I decided to go and see this gig as I did not have a chance to go to the one in Hamburg because of work and I could connect going to Cologne with visiting some friends living in Essen.

Unfortunately I noticed the announcements of the tour pretty late and so the standing room tickets were already sold out when I got my ticket, that’s why I had to take an upper tier seating accomodation ticket. Connected to me knowing that the LANXESS arena has enough space for up to 20,000 people, I already worried a bit about this fact and had to find out yesterday that my place really was almost at the upper end of the arena, there were only five more rows coming. Taking into concern that the tiers are pretty steep, I could not really see the people on stage very well. But this was not the main problem, more on this later …

Something that seemed pretty strange to me was the fact that the doors to enter the arena were already opened at 18:00, but the event hall itself did not open its doors until about 19:15. I could not figure out if this is a strategy to raise the volume of sales at the catering booths or if there really is some deeper sense in this.

My first impression when entering the arena itself: Help, how huge is this thingie!!! I already thought of the hall in which Nightwish played in May as a big one, but especially because of its height, the LANXESS arena seems to be another bit bigger. But my worries if at least Daughtry would manage to fill this room with music disappeared quickly as the US-Americans played an amazing show after some sound problems at the beginning of their opening song Renegade when you could hardly hear Chris at all. Besides some songs taken from their current album Break The Spell, for example Crawling Back To You which works perfectly in cocnert, and their current single Outta My Head, they also played some older songs like their breakthrough single It’s Not Over and some other songs I unfortunately did not know so far. It’s a pity that they only played hardly 45 minutes and also did not have their yet-to-come single Start Of Something Good, another song of Break The Spell, put on their setlist as I had really hoped to hear this one. But it definitely was a good start of the evening!

The only problem for me, which appeared already while Daughtry played, was my seat/place: I’m used to standing and rocking along when being to a concert. But this was almost impossible for me (until I finally found a place to stand on the flight of stairs next to my seat) because there were always some other people, who sat behind me, complaining about not seeing anything!

I had high hopes in this problem disappearing as soon as Nickelback would come out and start playing. Well, I was plain wrong! Even though the Canadians opened their gig with their powerful track This Means War, no one around me moved even a single centimetre! Also the folliwing Something In Your Mouth could not motivate the people around me to more than an applause at the end of the song and so I already started to feel pretty strange rocking along at my „standing room“ on the flight of stairs. But at some point my mind was dominated by thinking: „F*** it, I want to have fun in here!“ and I set all my hope for some more activity among the people around me in the old hits like Far Away or Rockstar. But in the end the only track that managed to make at least almost everyone around me get up from their seats was When We Stand Together. Taking into consideration that this was track 12 of 16 plus a longer drum solo, one could think that it was a pretty bad concert. Far from it – it was a great gig, the musicians were in a brilliant mood, also the sound was mostly very good (except for some mixing problems that had already appeared during Daughtry’s performance) and the setlist was a nice mixture of older and new songs which were all played in a catchy, powerful and in general brilliant way. All in all, the setlist consisted of 14 songs plus a longer drum solo and two encores which led to an overall playing time of a bit more than one and a half hours.

Some words about the location: The LANXESS arena is, as I already mentioned, a pretty large hall, but with brilliant acoustics, some smaller sound problems (vocals too low, too much/too few bass) should have been caused by a not totally perfect mixing. In contrast, the light technicians did a brilliant job, the light show and also the timing and control of the spotlights fit perfectly.
Concerning the hall itself, I have to say that firstly, it was pretty warm in there so that it might even have been an advantage for me not to be in the standing room. Secondly, already when entering the hall, I realised that it was somehow foggy in there, but I can’t explain to myself why. And thirdly and finally I have to admit that I was realy glad about having a seat directly next to the flight of stairs as there isn’t too much space at the tiers. Besides this, the LANXESS arena is a really nice hall, but I know that next time, I would not buy a ticket for a higher place than in the lower tier!

Conclusion: Even though I have some smaller criticism concerning the hall, the concert itself was really worth even taking on the journey to Cologne and I would always go and see/hear both bands again (Daughtry also as the main act)!

(Please note: No photos this time as you can hardly see anything on these few ones I took!)

Am gestrigen Abend spielten die Kanadier von Nickelback in der Kölner LANXESS arena, unterstützt von den US-Amerikanern von Daughtry als Vorband. Schon die Zusammenstellung versprach ein tolles Konzert und da ich leider arbeitsbedingt nicht nach Hamburg hätte fahren können, entschied ich mich für das Konzert in Köln, verbunden mit einem Besuch bei Freunden in Essen.

Leider bekam ich erst recht spät etwas von der Tour mit, so dass ich nur noch ein Sitzplatzticket für den Oberrang bekommen konnte. Im Zusammenhang mit dem Wissen, dass die LANXESS arena bis zu 20.000 Menschen fasst, war ich schon etwas skeptisch angesichts dieses Platzes und tatsächlich war mein Platz fast am obersten Ende der Arena, darüber waren nur noch fünf Reihen. Angesichts der Tatsache, dass die Arena über sehr steile Ränge verfügt, sah ich die Musiker auf der Bühne natürlich nur in ziemlich klein. Das viel größere Problem an meinem Platz waren allerdings meine Nebenleute, aber dazu später mehr …

Ziemlich ungewöhnlich fand ich, dass die Hallentüren bereits um 18 Uhr geöffnet wurden, der Zugang zum eigentlichen Veranstaltungsraum allerdings erst ab etwa 19:15 Uhr möglich war. Ob das eine Strategie ist, um den Umsatz beim Catering zu erhöhen, oder tatsächlich einen tieferen Sinn hat, konnte ich leider nicht ergründen.

Mein erster Eindruck, als ich in die Halle kam: Hilfe, ist das Ding riesig!!! Ich fand ja im Mai bei Nightwish die Halle schon groß, aber die LANXESS arena wirkt insbesondere durch ihre Höhe noch eine Nummer größer. Meine Bedenken, ob zumindest Daughtry diesen Raum überhaupt mit Klang füllen können, zerstreuten sich jedoch relativ schnell, denn die US-Amerikaner lieferten nach ein paar Tonproblemen zu Beginn ihres ersten Songs Renegade, als man Chris gegen die Instrumente kaum hören konnte, eine super Show ab. Neben Songs ihres aktuellen Albums Break The Spell, wie dem live großartig funktionierenden Crawling Back To You oder der aktuellen Single Outta My Head, spielten sie auch einige andere Songs, darunter ihre Durchbruchssingle It’s Not Over sowie einige Songs, die ich leider noch nicht kannte. Leider spielte die Band jedoch nur eine knappe Dreiviertelstunde und hatte auch ihre in Kürze zur Veröffentlichung anstehende nächste Single Start Of Something Good, die ich mir zu hören erhofft hatte, nicht auf der Setlist, aber es war definitiv ein gelungener Einstieg.

Als Problem für mich stellte sich jedoch schon während Daughtry mein Platz heraus: Ich bin daran gewöhnt, bei Konzerten zu stehen und mitzumachen. Das war mir aber schwer möglich (bis ich dann einen Platz auf der Treppe gefunden hatte), weil sich immer wieder hinter mir sitzende Konzertbesucher darüber beschwerten, nichts zu sehen!

Meine große Hoffnung war, dass sich dieses Problem erledigen würde, sobald Nickelback auf die Bühne kommen. Falsch gedacht! Obwohl die Kanadier mit This Means War gleich mit einer druckvollen Rocknummer einstiegen, rührte sich um mich herum niemand! Auch Something In Your Mouth brachte die meisten Leute um mich herum zu nicht viel mehr als einem Applaus am Ende des Songs, so dass ich mich zwischendurch schon ziemlich seltsam fühlte beim Mitrocken auf meinem Treppen-Stehplatz. Irgendwann siegte dann allerdings die „Sch***egal, ich will hier Spaß haben!“-Mentalität und ich hoffte einfach auf etwas mehr Begeisterung bei den alten Hits wie Far Away oder Rockstar, doch letztendlich schaffte es nur When We Stand Together, wenigstens größtenteils alle Konzertbesucher von ihren Sitzen zu holen. Wenn man bedenkt, dass dieser Song erst an zwölfter Stelle auf der Setlist von sechzehn Tracks plus einem längeren Drumsolo stand, könnte man meinen, das Konzert sei ziemlich schlecht gewesen. Weit gefehlt – es war großartig, die Musiker waren glänzend aufgelegt, der Sound über weite Strecken auch sehr gut (leider passte allerdings das Mixing, wie auch schon bei Daughtry, nicht immer) und die Setlist eine tolle Mischung aus älteren und neuen Songs, durchweg mitreißend, druckvoll und großartig gespielt. Insgesamt umfasste die Hauptsetlist 14 Songs plus Drumsolo, dazu kamen zwei Zugaben, was eine Gesamtspielzeit von etwas über eineinhalb Stunden führte.

Noch ein paar Worte zur Halle: Wie bereits angesprochen, ist die LANXESS arena sehr groß, hat aber eine wirklich gute Akustik, der teilweise nicht ganz lupenreine Sound dürfte eher auf ein leicht misslungenes Mixing zurückzuführen sein (phasenweise Gesang zu leise, dazu mal sehr viel, mal sehr wenig Bass). Die Lichttechniker hingegen haben einen hervorragenden Job gemacht, die Lichtshow und auch die Steuerung der Spots passte bestens.
Zu den räumlichen Gegebenheiten bleibt zu sagen, dass es erstens relativ warm in der Halle war, so dass es vielleicht sogar gut war, dass ich nicht im Innenraum stand. Zweitens fiel mir schon beim Einlass in den eigentlichen Veranstaltungsraum auf, dass es leicht nebelig in der Halle war, ich kann mir allerdings immer noch nicht erklären, wieso. Und drittens war ich echt froh, einen Platz an der Treppe zu haben, da der Platz auf den Rängen doch relativ knapp bemessen ist. Ansonsten ist die LANXESS arena eine wirklich schöne Halle, auch wenn ich beim nächsten Mal maximal in den Unterrang gehen würde!

Fazit: Auch wenn ich einige geringfügige Meckereien hinsichtlich der Halle habe, war das Konzert selbst die Fahrt bis nach Köln definitiv wert und ich würde mir beide Bands (Daughtry gern auch als Hauptband!) jederzeit wieder live angucken und -hören!

(Anmerkung: Fotos gibt es dieses Mal leider keine, weil man auf den wenigen, die ich gemacht habe, leider durch die Entfernung kaum etwas erkennt!)